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Schrader - Rodenberg - Grimm

 

geöffnet 21. Feb. – 04. April 2015

Raum Konkret

Wandobjekte, Skulpturen, Bilder

 

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HD Schrader, Christiane Grimm und Veronika Rodenberg verbindet ein bildnerisches Interesse an Klarheit, Reduktion und Systematik. Die vergleichende Gegenüberstellung ihrer Bild- und Werkordnungen lässt formale Bezüge, aber auch die inhalt- lichen Verschiebungen und Unterschiede sichtbar werden. Es sind Konzeptionen, die einerseits präzise sind, andererseits aber die kühle Strenge der frühen konstruktiv-konkreten Kunst durch ein irrationales und auch durch ein emotional sinnliches Moment aufladen und unsere Perspektive auf diese Form abstrakter Kunst erweitert und bereichert. Alle drei Künstler schaffen Werke, in denen sich bis heute die außerordentliche Relevanz und Akzeptanz der konstruktiv-konkreten Kunst auf beispielhafte Weise widerspiegelt, was Max Imdahl als ein „Sehen zu sich selbst“ charakterisierte.

 

HD Schrader gehört seit Jahrzehnten zu den konstruktiv-konkreten Künstlern, deren Arbeit im In- und Ausland große Beachtung gefunden hat. Das belegen zahlreiche Ausstellungen und Werke in internationalen Sammlungen sowie im öffentlichen Raum. Große Anerkennung und Wertschätzung erhielt Schrader in China, wo er in den letzten Jahren als Lehrbeauftragter tätig war und sein Werk in verschiedenen Ausstellungen präsentiert wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre beschäftigt sich der Künstler in unterschiedlichen Medien mit dem Motiv des Würfels, dessen Möglichkeiten und Grenzen er mit verschiedenen bildnerischen Mitteln immer wieder in verschiedenen Werkgruppen und Serien neu formuliert und ausarbeitet. Alte und neue Arbeiten, die wir in dieser Ausstellung zeigen, machen deutlich, dass HD Schrader bisher ein vielgestaltiges, spannungsreiches und komplexes Gesamtwerk schuf.

 

Die in Heidelberg lebende Künstlerin Christiane Grimm gestaltet ihre Bildobjekte meist als Räume aus verschiedenen Gläsern und Materialien, die sie so anordnet, dass die Durchbrechung des einen durch das andere eine kalkulierte und zugleich vitale Bildwelt erzeugt. Es sind poetische Gebilde und Scheinarchitek- turen aus lichten, schwebenden Flächen – unbunt oder farbig. Die Anordnung der einzelnen Elemente unterwandert jeden Versuch einer eindeutigen perspektivischen Zuordnung. Zusätzlich irritieren optische Effekte die räumliche Wahrnehmung und kreieren ein offenes Feld zwischen Malerei, Plastik und Architektur.

 

Veronika Rodenberg thematisiert die die Auflösung und Neuordnung des Quadrats. Ihr Kunstschaffen zeichnet sich u.a. durch den Wunsch nach Objektivität, Klarheit und Logik aus. Es ist gekennzeichnet durch die Reduktion auf geometrische Formen, übersichtliche Strukturen und serielle Wiederholungen. Sie zerlegt das Quadrat nach gewissen Parametern wie etwa den Maßverhältnisse nach Fibonacci oder dem Goldenen Schnitt und setzt die daraus gewonnenen Elemente neu zusammen, so dass oft ein aufgebrochenes und auf verschiedenen räumlichen Bildebenen angeordnetes Bildgefüge entsteht. Die monochromen Flächen differenziert sie durch einen matten oder glänzenden Farbauftrag, so dass ihre Bildwerke im Zusammenspiel mit Licht eine weitere spannungsreiche Wirkung erhalten.

 

Insgesamt verdeutlicht die Ausstellung wieder einmal von Neuem, dass die Klarheit und Sinnlichkeit der reduktionistischen Kunst einen reichen Fundus an zeitlosen Ideen bereithält, die dem Betrachter stets neue und faszinierende Erkenntnisse gewinnen lässt. Dazu sind Sie herzlich eingeladen!

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