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Rückschau – 15. januar bis 10. april 2011

INGE DICK

'ZUM 70STEN GEBURTSTAG, BLAU, UNENDLICH'

 

 

Zu Inge Dicks 70sten Geburtstag, den wir am 15. Januar 2011 hier in Ladenburg feiern, eröffnen wir die Ausstellung „blau, unendlich“. So lautet auch der Titel ihres jüngsten Filmprojektes, der im Frühsommer 2010 auf ca. 3000 Meter Höhe im Observatorium Sonnenblick im österreichischen Glocknermassiv entstand und über den Zeitraum von 24 Stunden die Licht- und damit Farbveränderungen des Himmels dokumentiert. Das Filmmaterial unterteilte sie in die Sequenzen der Tageszeiten, in Morgen, Mittag und Abend.

 

Wir präsentieren die Aufnahmen der Morgen- und die der Abendstunden. In erster Linie geht es bei Inge Dick um „das Sichtbarmachen des Lichts im Zeitablauf und umgekehrt, des Zeitablaufes mit Hilfe des Lichts“, so charakterisiert Eugen Gomringer ihr OEuvre.
In der Werkentwicklung Inge Dicks erweisen sich Farbe, Licht und Zeit als die wesentlichen Faktoren ihrer künstlerischen Arbeit, wobei sie „keine mimetische Umsetzung von Dingen der Wahrnehmungswelt“, sondern der Versuch, die „Unmittelbarkeit des Wirklichen“ bildnerisch umzusetzen ist, so Heinz Gappmayr. Dies gilt sowohl für ihre Malerei als auch für ihre seit den 1980er Jahren entstandenen Fotografien und der neuesten Werkgruppe der Filme. Die ersten „Stills“ aus diesem Film begleiten die Ausstellung. Gleichzeitig ist der Film auch wieder Anlass für den Schweizer Komponisten Roland Dahinden ein gleichnamiges Musikstück zu konzipieren.

 

Inge Dicks fotografische und filmische Arbeiten sind als konsequente Weiterführung ihrer konzeptuellen Malerei zu verstehen. In der Malerei geht es ihr um das Sichtbarmachen von Farbverläufen, die sich je nach Licht verändern. Methodisch könnte ihre Malerei als Abmessung von Licht beschrieben werden. Sie verwendet ausschließlich Weiß, das sie rhythmisch auf die Bildoberfläche spachtelt. Auf den ersten Blick erscheinen ihre Bildobjekte monochrom, doch bei genauer Betrachtung und längerem Schauen erkennt der Betrachter die feinen Nuancierungen der durch das Weiß durchschimmernden Farben.

 

Inge Dick wurde 1941 in Wien geboren und arbeitet seit 1971 als freischaffende Künstlerin. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien und ist mit ihren Werken in Museen und Sammlungen im In- und Ausland vertreten. Inge Dick lebt und arbeitet in Innerschwand am Mondsee in Oberösterreich.

 

Werke der Künstlerin befinden sich heute in wichtigen Museen u.a. Lenbachhaus München, Museum Ludwig Köln, Kunstmuseum Bonn Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt, Kulturspeicher Würzburg, Landesmuseum Linz, Guggenheim Museum New York.

 

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