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Galerie Linde Hollinger Ladenburg - Form + Farbe
 
Ausstellungsdauer: 09. Nov. – 06. Feb. 2020

 

 

FORM + FARBE

Wandarbeiten - Skulpturen - Installation

 

Anne Böhnke - Annette Sauermann

 

Kabinettausstellung
Tatsushi Kawanabe - Gert Riel - Heiner Thiel

 

Installation „SOLAR WIND“ im Gewölbe
Christiane Grimm

 

Zur Slideshow

 


Seit dem so genannten Vorkurs am Bauhaus wurde zuerst von Johannes Itten und später von Wassily Kandinsky eine Farb- und Formlehre entwickelt, die in der Nachkriegszeit von der Ulmer Schule, insbesondere von Max Bill, aufgegriffen und bis heute von zeitgenössischen Künstlern individuell erweitert wurde. Der Zusammenhang von Farben und Formen und deren gegenstandslose Darstellung nahmen in der Bauhauslehre einen zentralen Platz ein und wirken im erweiterten Umfeld der konkreten und abstrakt-geometrischen Kunst bis heute nach.

TATSUSHI KAWANABE - GERT RIEL - HEINER THIEL

 

Die neonfarbigen Aluminiumreliefs von Gert Riel, die er mehrfach faltet und dann einmal richtungsändernd knickt, versprechen eine Vielzahl von Sehmöglichkeiten, die unter den Aspekten der Spannung, des Raumes, der Form und der Farbe im Wechsel von Licht und Schatten unterschiedlich wahrgenommen werden können. Auch Heiner Thiels Werke, die wir erstmals in unserer Galerie zeigen, beruhen auf der künstleri- schen Bearbeitung und Korrelation von Metall und Farbe, wenn er seine Aluminium-tafeln formal frei gestaltet und sie sphärisch krümmt. Der monochrome Farbauftrag erfolgt mittels eines elektrochemischen Eloxierungsverfahrens, wodurch der Künstler eine nuancenreiche und schimmernde Oberfläche erhält. Ohne Farbe ist indessen Tatsushi Kawanabes präsentierte Papierarbeit. Der japanische Künstler gruppiert kleinere quadratische Einzelformen zu einem großformatigen quadratischen Papierrelief um eine leere Mitte, die als Negativform ein korrektes Quadrat abbildet.

 

ANNE BÖHNKE - ANNETTE SAUERMANN

 

Dass „Farben die Kinder des Lichtes sind“, wie es Itten metaphorisch ausdrückte, ist in den neuen Malereien von Anne Böhnke und den Beton-Licht-Objekten von Annette Sauermann - die zum ersten Mal in dieser Schau präsentiert werden - auf sehr subtile Art und Weise umgesetzt. Die Farben bzw. das künstliche Licht strahlen rückseitig auf die Wand ab, so dass sie indirekt als Reflexe zu sehen sind und so über die Materialität der Objekte ins Immaterielle des Lichts übergehen, wodurch auch die Formgebung entgrenzt und der Umgebungsraum atmosphärisch ins Kunstwerk mit einbezogen wird. Annette Sauermanns Bildobjekte sind aus Beton gegossen und weisen eine typische Oberflächenstruktur auf, die dem Material eigen ist. Sie werden von Licht umstrahlt, so dass sie schwerelos an der Wand zu schweben scheinen. Weitere Werke von Anne Böhnke zeigen den weichen Auftrag der Farbpigmente und deren Verläufe. Diese Art der Malerei ist an die konkrete materielle Erscheinung gebunden und wirkt mit ihrer fein differenzierten Oberflächenstruktur unmittelbar auf die Wahrnehmung des Betrachters durch eine außergewöhnlich eindringliche Präsenz der Farbe.
Die ausgestellten Werke, die auf dem Zusammenspiel von Form und Farbe beruhen und somit die Bedingungen und Charakteristika ihrer selbst reflektieren, sind Orte der konzentrierten Wahrnehmung und des außergewöhnlichen Kunstgenusses.

 

CHRISTIANE GRIMM - SOLAR WIND

 

Solar Wind, im September diesen Jahres zum ersten Mal in Taipei gezeigt, ist eine interaktive Lichtinstallation.
Die Besucher können sowohl Zuschauer als auch Akteure sein.
Wer sich hineinbegibt wird für die Außenstehenden ein Teil des tanzenden Lichts und verschmilzt mit dem sich ständig neu formierenden Gold.
Das Lichtballet bietet Raum für viele Assoziationen. Für mich hat es etwas Extraterrestrisches.
Christiane Grimm

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