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Ausstellungsdauer: 11.Juni – 15. August 2020

Artists after Eighty

 

Manfred Mohr

Diet Sayler


Vernissage 11. – 14. Juni

 

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Liebe Kunstfreunde,

die Zeiten des Gedränges und der vielen interessanten Gespräche bei Vernissagen wird es wohl so schnell nicht mehr geben. Schade – oder nicht Schade? Machen wir einfach das Beste daraus.

Wir eröffnen die neue Ausstellung über 4 Tage.

Wir werden darauf achten müssen, dass nicht mehr als 10 Besucher gleichzeitig, auf die Ausstellungsräume aufgeteilt, die Ausstellung besuchen. Daher müssen wir Sie bitten, sich vor Ihrem gewünschten Besuchstermin telefonisch oder per E-mail anzumelden.

Der Vorteil für Sie: Sie können sich die Ausstellung in Ruhe anschauen und wir haben Zeit für Sie, denn in der Galerie ist genug Platz um den vorgegebenen Mindestabstand einzuhalten. In diesem Sinne: nutzen wir Corona um unserem Leben und unseren Sinnen Gutes zu tun und die schönen Dinge, die doch so nahe liegen, zu genießen. Wir hoffen sehr auf zahlreiche Besucher und freuen uns auf Sie!

MANFRED MOHR, 1938 in Pforzheim geboren, lebt und arbeitet seit 1981 in New York als bedeutender Vertreter der Computer-Kunst. Seinen Weg dahin beschreibt er so: „Ich kam vom Jazz. Musik ist eine abstrakte Welt, in der ich mich künstlerisch entfaltet habe. Ich kam zur visuellen Kunst, zur Malerei erst viel später. Es war die Abstraktion, die mich von der Musik her interessierte. Ich wollte nie die Welt interpretieren, sondern eine eigene Welt schaffen.“ Auf Max Benses Forderung, in einer technologischen Welt solle man auch eine rationale Kunst machen, reagierte Manfred Mohr – der sich vor allem von dem Begriff ‚rational‘ angesprochen fühlt – mit abstrakten geometrischen Zeichen. In wenigen Sätzen beschreibt Mohr sein Kunstschaffen: „Am Anfang standen sehr einfache, lineare Zeichnungen, wobei ich von musikalischen Konzepten ausging und sie in visuelle Abläufe umsetzte. Später wurde der Würfel zu meinem grafischen Instrument, mit dem ich spielen konnte. Bis heute, vier Jahrzehnte danach, bin ich noch immer von diesem kartesianischen Baustein begeistert. Die Idee, eine Logik zu entwickeln, aus der sich mit einem Algorithmus visuelle Resultate ergeben, ist die Basis meiner Kunst.
Seit 1969 setzt Mohr den Computer ein und entwickelt auf der Grundlage des Würfels seine algorithmische Kunst, die weit über eine technoide Ästhetik hinausgeht, denn: „Alles, was ich als Künstler tue, auch einen Algorithmus schreiben, erhält den menschlichen Bezug aufrecht. Selbst im Kalkül bleibe ich immer Manfred Mohr“.

DIET SAYLER, der 1939 in Timisoara, Rumänien, geboren wurde, ist einer der großen konkreten Künstler unserer Zeit. Von 1992 bis 2005 war er Professor an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, wo er noch heute lebt und arbeitet. Sein künstlerisches Verständnis und somit sein Schaffen im Bereich der Konstruktiv Konkreten Kunst ist geprägt von der Idee, „eine freie, subjektive, individuelle, d. h. eine persönliche Formensprache zu finden. Sie sollte auch den Widerspruch zulassen. Sie sollte Ratio mit Temperament verbinden. Exakt und doch empfindsam. Ich suchte eine eigene, eine persönliche Grundform. Ich ‚entdeckte‘ den Raster für meine Arbeit, zunächst den quadratischen, später den rechteckigen Raster. Die Anzahl der Felder ist in meiner Arbeit auf ungeraden Zahlen fixiert. Innerhalb dieses Rasters entsteht, durch intuitives Ausschneiden die Basics, meine Grundform.“
Neben dem konstruktiven Element des Rasters sind der Zufall bei der Anordnung der Basics und die Farbwahl der Flächen weitere wesentliche Mittel seiner Bildgestaltung. Die Farbe bezeichnet Sayler als „unendliche Orgel der Gefühle“. Sie wird von ihm in mehreren Schichten aufgetragen, wo sie als monochrome Farbfelder im Zusammenspiel mit der Basic-Form und dem Bild-Format in einen oftmals kontrastreichen Dialog treten. In seinen einzelnen Werkgruppen verbindet der Künstler Intuition mit Ratio so, dass betont individuelle Arbeiten entstehen, die das freiheitliche Denken Diet Saylers widerspiegeln.

Sammlung Diet Sayler "Der Zufall lügt nicht", Neues Museum

 

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